Beschreibung |
Tesseras haben zwei breite Dorsalstreifendorsal: Richtungsanzeigend: am Rücken gelegen., die sich über die gesamte Länge des Tieres ziehen. Die Lateralzeichnunglateral: Richtungsanzeigend: seitlich, Flanken, von der Körpermitte abgewandt. besteht aus einem mosaikähnlichen Muster.
Interessanterweise scheint Tessera keinen hypomelanistischenHypomelanismus: Störung der Synthese des schwarzen Pigments Melanin, wodurch die Tiere einen nur geringen Schwarzanteil aufweisen. Effekt zu haben, denn die schwarzen SattelfleckumrandungenSattelfleck: Zeichnungsmuster auf dem Rücken bis zu den Flanken. sind auch bei den Streifen noch deutlich erkennbar und bleiben bei ausgewachsenen Tieren erhälten. Neben der unterschiedlichen Lateralzeichnunglateral: Richtungsanzeigend: seitlich, Flanken, von der Körpermitte abgewandt., ist das der größte Unterschied zu den bekannten Striped Kornnattern.
Im März 2007 erwarb Graham Ciglow ein Trio (2.1) seltsam aussehender junger Striped Kornnattern, die sein Bekannter KJ Lodrigue online gefunden hatte. Diese Tiere hatten eine Striped Motley ähnliche Zeichnung, jedoch untypischerweise noch sehr viel Schwarz an den Streifen. Die Lateralzeichnunglateral: Richtungsanzeigend: seitlich, Flanken, von der Körpermitte abgewandt. bestand aus einem Mosaikähnlichem Muster und war ebenfalls ungewöhnlich für Striped oder Motley Kornnattern. Auch die Ventralzeichnungventral: Richtungsanzeigend: am Bauch gelegen. war auffällig, einige Tiere hatten einen normalen zeichnungslosen Bauch, so wie man es bei Tieren der Variante erwarten würde, einige zeigten jedoch eine partielle Bauchzeichnung.
Aus Zeitgründen schickte G. Ciglow die Tiere zu seinem bekannten KJ Lodrigue, der wiederum ein Männchen an Don Soderberg schickte und das verbleibende Pärchen bei sich aufzog. 2008 verpaarte D. Soderberg das Männchen mit mehreren Okeetee Weibchen, mit dem Ziel, ein Okeetee Striped Projekt zu starten. Auch KJ Lodrigue verpaarte in demselben Jahr das Männchen, bekam aber nur einige wenige Eier aus der Projektverpaarung, woraus ausschließlich Okeetees schlüpften. D. Soderberg jedoch erhielt in seinen Projektverpaarungen 50% Wildfarben und 50% dieser Okeetee Stripeds.
Mit dem Wissen, dass diese Tiere offenbar keine Stripeds oder Motleys sind, sondern etwas eigenständiges, entschieden sich D. Soderberg, G. Ciglow und KJ Lodrigue die Variante Tessera zu nennen. Offenbar handelt es sich um einen dominantendominant: Ein Gen, dessen Merkmal andere (rezessive) überdecken kann und daher in Erscheinung tritt. Erbgang, jedoch scheint dies nicht ganz geklärt zu sein.
Eine Tessera x Tessera Verpaarung 2009 ergab nur Jungtiere in den Varianten Wildfarben und Tessera, allerdings keine sichtbare Superform. Im Jahr 2011 ergab eine deutsche Tessera x Tessera Verpaarung jedoch Jungtiere, die diese These in Frage stellen. Diese Tiere hatten einen vollständig pigmentierten Bauch und auch die Dorsaldorsal: Richtungsanzeigend: am Rücken gelegen.- und Lateralzeichnunglateral: Richtungsanzeigend: seitlich, Flanken, von der Körpermitte abgewandt. unterschied sich leicht von den bisher bekannten Tesseras. Weil dies bisher erst die 2. reine Tessera Verpaarung war, Könnte es sich demnach auch um einen Co-dominantendominant: Ein Gen, dessen Merkmal andere (rezessive) überdecken kann und daher in Erscheinung tritt. Erbgang handeln. Weitere Testverpaarungen müssen gemacht werden um die These verifizieren zu können.
In jüngster Vergangenheit tauchen immer häufiger Fotos auf, die gestreifte Jungle Kornnattern zeigen, die extreme Ähnlichkeit mit Tesseras haben. Auch diese HybridvarianteHybrid: Hybriden sind Kreuzungen zwischen verschiedenen Unterarten (Unterarthybrid), Arten (Arthybrid) oder Gattungen (Gattungshybrid). vererbt sich, genau wie Tessera, dominantdominant: Ein Gen, dessen Merkmal andere (rezessive) überdecken kann und daher in Erscheinung tritt. gegenüber dem Wildtyp. Aus dem Grund drängt sich der Verdacht auf, dass Tessera tatsächlich nicht artreinen Ursprungs ist, sondern vielmehr durch Hybridisierung in die Farb- und Zeichnungsvarianten der Kornnatter gelangt ist.
Da es keinen Entdecker bzw. Erstzüchter dieser Variante gibt, sondern die Tiere von Unbekannt gekauft wurden, ist es unmöglich die wahre Entstehungsgeschichte nachzuvollziehen. In jedem Fall sollte man sich diesen Umstand in Erinnerung rufen, wenn man Nachzuchten verkauft. Um eine ungewollte Verbreitung zu vermeiden, wäre es ratsam lediglich Tessera Jungtiere aus diesen Verpaarungen zu verkaufen, da hier auf den ersten Blick ersichtlich ist, was die Tiere sind und so keine normal gezeichneten Pseudokornnattern in Umlauf gebracht werden können, die andererorts wiederum in reine P. guttaus Linien eingekreuzt werden Könnten. (sd) |